Deine Geschichte zählt!

Goodbye-19 – Es gibt kein Zurück zu 2019

Covid-19 brach Anfang 2020 in unser Leben. Mehr als 185.000 Menschen sind seitdem in Deutschland gestorben, rund 23.000 in Österreich und 15.000 in der Schweiz. Unsere Großeltern, Mütter, Väter, Brüder, Schwester, Kinder. Sie hinterlassen eine Lücke in unseren Herzen.

Covid-19 bedeutet jedoch nicht nur den Abschied von geliebten Menschen, die gestorben sind. Die Pandemie bedeutet auch oft den Verlust von Gesundheit, das Zerreißen von Freundschaften und Familienbanden, das Platzen von Träumen. 

Doch im gesellschaftlichen Gedächtnis scheint kein Platz für unsere Trauer zu sein. Im Gegenteil. Wir tun als Gesellschaft alles, um Corona und alle damit zusammenhängende Erlebnisse und Gefühle aus unserem kollektiven Gedächtnis zu streichen.

Ein virtueller Ort des Gedenkens

In Deutschland, Österreich und der Schweiz gibt es keinen offiziellen Ort, an dem wir der Toten der Pandemie gedenken und uns von unserem Leben von 2019 verabschieden können. Es gibt keine gemeinschaftlichen Rituale, die uns helfen den Schmerz und die Wut zu verarbeiten, die wir erlebt haben und immer noch erleben. Stattdessen möchte kaum jemand daran erinnert werden.

Wer aber Trauer, Wut und Trauma nicht verarbeitet, verdrängt die Trauer, die Wut und das Trauma nur. Und wer verdrängt, wird alles tun, um die Erinnerung abzuwehren. Doch wer sich nicht erinnert, kann für die Zukunft keine neuen Visionen und Handlungsweisen entwickeln. Hinzu kommt: Was nicht aufgearbeitet ist, schwelt im Dunkeln weiter – und kann den Nährboden für noch Dunkleres bereiten.

Gemeinsam erinnern – lässt Hoffnung wachsen

Es gibt so viele ungehörte Geschichten. Geschichten vom Abschied über Video und vom Abschied, den man gar nicht nehmen konnte. Es gibt Geschichten von Krankheit; von kleinen Einschränkungen bis hin zu Leben, die nur noch im Bett gelebt werden. Es gibt Geschichten von verlorenen Freundschaften, von geplatzten Träumen, aber auch von Hoffnungen für die Zukunft. Hier ist der Ort für all diese Geschichten. Hier ist der Ort für deine Geschichte. 

Goodbye-19 erkennt an, was ist: Unser Leben wird nie wieder so sein wie 2019. Ganz gleich, wie sehr wir uns dies wünschen. Ganz gleich, wie sehr wir als Gesellschaft so tun als ob.

Lasst uns also darüber sprechen, was war und was ist – und was wir gemeinsam daraus machen und was wir gemeinsam daraus lernen können. Und vielleicht gemeinsam verhindern können. Indem wir uns zuhören.

Also, erzählt eure Geschichte.

Pandemie-Geschichten

Das Leben von Millionen von Menschen hat sich seit 2019 verändert. Hier erzählen einige ihre Geschichte. Sie erzählen wovon sie sich verabschieden mussten. Aber auch von dem, was sie neu gefunden haben.

Erzähle deine Geschichte

Schreib uns, was du erlebst und was du erlebt hast. Wie waren die vergangenen Jahre für dich? Wovon hast du dich verabschiedet? Was hat sich verändert?

Unser Blog

Trauer, kollektives Erinnern und Vergessen, gesellschaftliche Narrative – es gibt vieles worüber wir nachdenken und worüber es sich zu schreiben (und zu lesen) lohnt. Schau mal rein.

Geschichten

Auf dem Bild ist das Portrait eines alten Mannes zu sehen. Er hat weiße Haut, graue Haare und lächelt in die Kamera.

Paco 1931 – 2021

Nadjas Opa Paco starb einen Monat vor seinem 90. Geburtstag, an einem Abend im November. Dreieinhalb Wochen nachdem sein Covid-Test zum ersten Mal positiv war; etwas, was eineinhalb Jahre ihre schlimmste Befürchtung war.

Portrait-Foto eines ca. 50jährigen Manner. Er hat weiße Haut, braune, kurze Haare und trägt einen Vollbart. Er sieht müde in die Kamera.

Das Monster danach

Nils war kerngesund, ein so genannter „Leistungsträger der Gesellschaft“. Im Begriff, den nächsten Karriereschritt zu machen als er sich im Februar 2020 mit Covid infizierte. Seitdem lebt er mit dem Monster danach: Post Covid.

Das Bild zeigt ein stilisiertes Coronavirus, auf dem Menschen in kleinen, getrennten Gruppen stehen. Quelle: Ideogram, über Daniela Schubert

Parallelwelten

Seit 2020 ist für Daniela nichts mehr wie es war. Während sie weiter versucht, sich so gut es einzelne Person kann vor Sars-Cov-2 zu schützen, ignoriert die Gesellschaft den Virus; tut so, als sei alles wie 2019. Ständig krank ist das „neue Normal“.

Deine Geschichte zählt!

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